Blogartikel - Einführung in die PKV
Die private Krankenversicherung ermöglicht dir Zugang zur bestmöglichen medizinischen Versorgung.
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Blog: Private Krankenversicherung
Das wichtigste in Kürze:
die private Krankenversicherung agiert nach dem Äquivalenzprinzip: du zahlst für die Leistungen, die du dir aussuchst
für Gutverdiener als auch für Selbständige ist die private Krankenversicherung häufig günstiger als die freiwillige gesetzliche Versicherung
die Beiträge ergeben sich anhand der Leistungen, dem Eintrittsalter, deinem Gesundheitszustand sowie der individuellen Kalkulation der Versicherung
Die private Krankenversicherung kann dir den Zugang zur bestmöglichen medizinischen Versorgung sichern. Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse profitierst du nicht nur von besseren Leistungen, sondern auch von kürzeren Wartezeiten, schnelleren Terminen bei Fachärzten oder aber auch Einzelbausteinen wie Chefarztbehandlungen, 1-Bettzimmern uvm. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung hängt dein Beitrag dabei von individuellen Merkmalen (Eintrittsalter, Gesundheit) sowie der Auswahl deiner Absicherung ab. Die Auswahl der richtigen privaten Krankenversicherung ist komplex, daher helfen wir dir Licht ins Dunkel zu bringen.
Die private Krankenversicherung ist eine Möglichkeit, dem deutschen Gesetz nachzukommen, welches vorschreibt, krankenversichert zu sein. Die private Krankenversicherung wird dabei von privatwirtschaftlichen Versicherungsunternehmen angeboten. Für dich kann sie der Zugang zu einer besseren medizinischen Versorgung sein. Während die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Motto “ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich” (Vgl. § 12 SGB V (1)) handelt und dir damit nur eine Grundversorgung garantiert, kannst du die Ausgestaltung deines Tarifs in der privaten Krankenversicherung weitestgehend selbst gestalten.
Du kannst deine gewünschten Leistungen frei wählen und mitbestimmen wer, wo und wie du behandelt werden möchtest. Da du einen privatwirtschaftlichen Vertrag geschlossen hast, sind dir die Leistungen aus diesem Vertrag garantiert und können im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse nicht gekürzt werden. Für dieselbe Absicherung als gesetzlicher Patient, müsstest du diverse Zusatzversicherungen abschließen, welche monatlich ein hohes Budget kosten können.
Warum sollte ich mich privat versichern?
Wie bereits im Abschnitt Was ist die private Krankenversicherung beschrieben, ist die gesetzliche Krankenversicherung eine Grundversorgung. “Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen”, heißt es in § 12 SGB V (2). Dabei ist die Gesundheit das höchste Gut, welches du hast und dementsprechend sollte es auch in der Absicherung die höchste Priorität spielen.
Gleichzeitig leidet das System der gesetzlichen Krankenversicherungen unter diversen Problemen. Seit Jahren gehen die Leistungen zurück, weil die Bevölkerungsstruktur sich ändert und gleichzeitig die Kosten im Gesundheitssektor immer höher werden. Daher kann man davon ausgehen, dass auch zukünftig weitere Leistungen gekürzt werden, bei einem gleichzeitigen Preisanstieg der Krankenkassen.
Mit einem Wechsel in die private Krankenversicherung bist du hingegen auf der einen Seite zum einen medizinisch bestmöglich abgesichert. Auf der anderen Seite stehen dir vertragliche Leistungen, welche du mit deinem Versicherer vereinbart hast, garantiert auch in der Zukunft zu und können nicht einfach aus dem Leistungskatalog entfernt werden.
Wer kann in die private Krankenversicherung?
Im Großen und Ganzen gibt es vier Gruppen, welche sich privat krankenversichern können:
Angestellte, die ein Bruttojahresgehalt > 69.300 € (2024) beziehen und freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind
Beamte und Beamtenanwärter
Selbständige
Studenten
Wie wird die private Krankenversicherung finanziert?
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung ist die private Krankenversicherung nicht umlagefinanziert (Umlageverfahren). Das heißt, in der privaten Krankenversicherung gibt es keinen Zusammenhang zwischen deinem Einkommen und deinem monatlichen Beitrag. Vielmehr gilt in der PKV das Äquivalenzprinzip. D.h., dass ein direkter Zusammenhang zwischen den gewählten Gesundheitsleistungen und deinem Beitrag besteht. Der monatliche Beitrag für deine private Krankenversicherung ergibt sich zusammenfassend aus folgenden Kriterien:
In der Finanzierung des monatlichen Beitrags verhält es sich in der privaten Krankenversicherung gleich zur Finanzierung in der gesetzlichen Krankenkasse. Für Angestellte zahlen Arbeitgeber / Arbeitnehmer jeweils 50% des Beitrags. Der monatliche Maximalzuschuss seitens des Arbeitgebers liegt 2023 bei 403,99 € / mtl. für die Krankenversicherung und 76,03 € für die Pflegepflichtversicherung (welche immer zusammen mit der PKV abgeschlossen wird). Für Beamte / Beamtenanwärter gibt es die sogenannte Restkostenversicherung, welche zu 100% von den Beamten bezahlt wird. Die zweite Hälfte der Absicherung wird über die Beihilfe seitens des Dienstherrn übernommen. Selbstständige tragen den Beitrag in voller Höhe selbst. Studenten fallen wahlweise in den elterlichen Tarif (bis 25; bspw. über die Beihilfe) oder können ab dem 25. Lebensjahr einen eigenen Vertrag bei einem privaten Krankenversicherer abschließen, welcher üblicherweise allerdings spürbar teurer als die studentische Krankenversicherung ist.
Wann sollte ich in die PKV wechseln?
Grundsätzlich gilt: je früher, desto besser. Ein frühes Eintrittsalter führt zum einen bei dir zu einem geringeren monatlichen Beitrag zur privaten Krankenversicherung, zum anderen kannst du durch einen frühen Eintritt in die PKV bereits frühzeitig Rückstellungen für das Alter aufbauen (Anm. d. Autors: 10% des mtl. Beitrags müssen gesetzlich für die Altersrückstellungen verwendet werden). Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dein Gesundheitsbild als junger Mensch besser ist, als wenn du schon etwas in die Jahre gekommen bist und somit auch dein individuelles Gesundheitsrisiko für das Versicherungsunternehmen geringer ist.

Für Angestellte, die sowieso erst ab einem jährlichen Bruttoeinkommen von 66.600 € (2023) in die PKV wechseln können, lohnt sich der Wechsel früher noch einmal mehr. Da die gesetzliche Krankenversicherung umlagefinanziert ist (d.h. hohes Einkommen, hoher Beitrag; geringes Einkommen, geringer Beitrag), profitierst du schon früher von häufig günstigeren Beiträgen in der privaten Krankenversicherung. Der Effekt eines frühen Wechsels maximiert sich durch geringere Beiträge und eine frühere Rückstellung für das Alter.

Beamte und Beamtinnenanwärter sollten sofort mit Eintritt in das Dienstverhältnis in die private Krankenversicherung wechseln. Das liegt insbesondere daran, dass Beamte nur eine sogenannte Restkostenversicherung abschließen, d.h. eine Versicherung für hälftigen Anteil, welcher nicht von der Beihilfe geleistet wird. Entscheidet sich ein Beamter für die gesetzliche Krankenversicherung, muss er sogar den kompletten Beitrag für die GKV entsprechend seines Bruttoeinkommens selbst tragen, weil es in der GKV keine Restkostenabsicherung gibt. Im ungünstigsten Fall liegt der Beitrag also beim Maximalbeitrag von derzeit 807,98 € monatlich (14,6& + 1,6% Zusatzbeitrag) zzgl. der Pflegepflichtversicherung von 76,06 € mtl.

Selbstständige, die sowieso den vollen Beitrag selbst bezahlen, sollten neben dem Wissen, dass die private Krankenversicherung die bestmögliche medizinische Absicherung bildet, sollten gut darüber nachdenken, ob die private Krankenversicherung für sie wirtschaftlich leistbar ist. Da sich der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung an allen Einkommen des Versicherten bemisst, sollten Selbstständige erst prüfen, ob sie bereits wirtschaftlich so gefestigt sind, dass ein Wechsel in die PKV Sinn macht. Ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist dann nämlich nicht mehr möglich (Anm. d. Autors: außer bei Beendigung der Selbstständigkeit).
Für wen ist ein Wechsel in die private Krankenversicherung nicht sinnvoll?
Wir empfehlen es dir, so jung wie möglich in die private Krankenversicherung zu wechseln, um den Einstiegspreis niedrig zu halten, ein gutes Gesundheitsbild zu haben und vor allem frühzeitig Altersrückstellungen zu bilden. In unseren Augen solltest du nicht unbedingt in die PKV wechseln, wenn du bereits das 40. Lebensjahr überschritten hast, da es dann schwierig wird entsprechende Altersrückstellungen zu bilden (außer du kannst privat viel Einkommen zweckgebunden beiseite legen). Diese Aussage bezieht sich natürlich auf die reine finanzielle Betrachtungsweise. Um die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten, macht ein Wechsel natürlich trotzdem Sinn.
Grundsätzlich empfehlen wir ansonsten jedem, dem es möglich ist, den Wechsel in die private Krankenversicherung, da es einfach die beste medizinische Versorgung bietet. Als Angestellter mit einem Einkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (kurz: JAEG) zahlst du in der privaten Krankenversicherung auch meistens weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese ist nämlich umlagefinanziert. In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen alle Mitglieder einen festgeschriebenen Beitragssatz von 14,6 % zzgl. eines durchschnittlichen Zusatzbeitrags von 1,3% – Tendenz steigend. Hinzu kommt natürlich noch die gesetzliche Pflegeversicherung, die bis zu 3,4% (Versicherte ohne Kinder) beträgt. Je höher dein Einkommen ist, desto höher ist also dein monatlicher Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung.
Sollte dein Einkommen also oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (kurz: BBG) liegen, zahlst du den Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser beträgt im ab 2024:
Als Angestellter musst du davon zwar “nur” die Hälfte bezahlen, da die andere Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt wird, dennoch ist die Summe bemerkenswert, da man dafür nur “ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich” (Vgl. § 12 SGB V (1)) behandelt wird. Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung sind häufig, gerade mit jungem Eintrittsalter, günstiger. Für ein Angebot drücke gerne auf einen der Button.
Welche Bausteine sind bei der Wahl der privaten Krankenversicherung wichtig?
Wie bereits mehrfach erwähnt, richtet sich der Beitrag für deine private Krankenversicherung neben deinem Eintrittsalter und deinem individuellen Gesundheitsrisiko sehr stark von der Auswahl der versicherten Leistungen ab. Bei The Finance Athletes leben wir die Philosophie, dass ein Wechsel in die private Krankenversicherung nur dann Sinn ergibt, wenn du dir auch entsprechend gute Mehrleistungen einkaufst. Als Vergleich dient hierzu gut der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Deine Leistungsauswahl sollte diesen stark überschreiten. Hierzu zählen unserer Meinung nach:
Die Auswahl auf den richtigen Versicherer und vor allem auch den richtigen Tarif bedarf also einer intensiven Prüfung. Beachte: Versicherer ungleich Tarif. Auch “gute” Versicherer können leistungsschwache Tarife haben. Daher solltest du in der Beratung einen Schwerpunkt auf die Top-Tarife der Versicherer legen.
Bei welchem Versicherungsunternehmen sollte ich eine PKV abschließen?
Es gilt hier der Satz aus dem vorherigen Abschnitt, nur vielleicht umgekehrt: ein guter Tarif bedingt nicht einen guten Versicherer. Leistungsmerkmale eines Tarifs sind erst einmal schwarz auf weiß in deinem Versicherungsvertrag zu einem bestimmten Preis festgehalten. Neben den Leistungsmerkmalen deines ausgewählten Tarifs solltest du aber auch auf folgende Merkmale bei der Auswahl deines Versicherers achten:
Aus unserer Sicht korrelieren die aufgeführten Kennzahlen direkt mit der Beitragsstabilität des Versicherungsunternehmens und sind wir doch mal ehrlich, es geht primär darum einen Versicherer zu finden, der nicht jedes Jahr die Beiträge um utopische Summen nach oben anpasst. Wir gehen in einem separaten Artikel nochmal detailliert auf die einzelnen Kennzahlen eind erzählen dir dort mehr über die difiizile Auswahl des richtigen Versicherungsunternehmens.
Wieso sollte ich eine private Krankenversicherung bei einem Versicherungsmakler abschließen?
Fehler Nummer 1 bei der richtigen Wahl einer Versicherung: du vergleichst nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du im Versicherungsbüro um die Ecke die beste, auf dich zugeschneiderte individuelle Lösung für dich findest, ist relativ gering. So kann ein Tarif zu teuer, zu günstig, nicht ausreichend etc. sein.
Bei einem Versicherungsvermittler wirst du darüber hinaus ein anonymisiertes Gesundheitsbild abgeben. D.h. deine Daten werden geschwärzt an diverse Versicherer gesendet, die daraufhin ihr Bild abgeben. Gibst du dein Gesundheitsbild einmal bei einem Versicherer inkl. Namen an, landet dieses im zentralen Informationssystem (HIS) aller Versicherer und du wirst es im Zweifelsfall auch andernorts schwierig haben.
Als Versicherungsvermittler nach § 34d Abs. 1 GewO müssen Unternehmen wie The Finance Athletes GmbH & Co. KG im Interesse des Kunden handeln und nicht im Interesse des Versicherungsunternehmens (im Gegensatz zum Agenturbetreuer von der Pfefferminzia).
Fazit: Eine faire und transparente Beratung bekommst du am ehesten bei einem Versicherungsmakler wie The Finance Athletes.
Gerne helfen wir dir bei der Wahl der richtigen privaten Krankenversicherung.
Nächste Schritte
Buche dir gerne einen Termin zur individuellen Beratung bei The Finance Athletes.
Unsere PKV-Spezialisten beraten dich kostenlos und unverbindlich. Nach der Aufnahme deines anonymen Gesundheitsbildes, suchen wir auf Wunsch Angebote für dich heraus.
Du entscheidest dich für deine Absicherung. Die Beratung kann dabei live vor Ort bei uns im Büro oder komplett digital erfolgen.
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Gründer und Geschäftsführer
Tobias Lommer
Gründer und Geschäftsführer